Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Ernährung bei CED


Generell kann für alle CED-Patienten während der Remission eine an die mediterrane Küche angelehnte Vollwertkost empfohlen werden, die wenig tierische Fette beinhaltet. In akut entzündlichen Phasen ist eine leicht verdauliche Schonkost sinnvoll. Persönliche Ernährungsempfehlungen richten sich nach den Besonderheiten des jeweiligen Krankheitsbildes (akuter Schub oder Remission, individuelle Unverträglichkeiten) und müssen an den Verlauf der Krankheit angepasst werden. Eine bewusste Ernährung soll eine mögliche Mangelversorgung mit Nährstoffen vermeiden und belastende Beschwerden wie Krämpfe und Durchfälle minimieren und so die Lebensqualität der Patienten verbessern.
Die Patienten sollten mindestens 1,5 l Flüssigkeit (Mineralwasser, Tees) aufnehmen, am besten 45-60 Minuten nach den Mahlzeiten. Gemüse und Obst sollten mehrmals täglich verzehrt werden. Einige Studien deuten darauf hin, dass omega-3-Fettsäuren aus Fischölen die Entzündungsaktivität und die Darmschleimhaut positiv beeinflussen. Daher wird 1 bis 2mal pro Woche der Verzehr von fettreichem Seefisch wie Lachs empfohlen. Distel-, Sonnenblumen- und Maiskernöl sollten nur in geringen Mengen verwendet werden, da ihre Fettsäuren das Entzündungsgeschehen steigern können. Es wird empfohlen, alle Speisen lange zu kauen, um die Verträglichkeit zu verbessern.
FODMAP ist primär bei funktionellen Darmerkrankungen wie Reizdarm, also dort, wo keine organische Ursache gefunden werden kann, eine Option. Bei Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa gibt es inzwischen erste Daten aus klinischen Studien, die eine Besserung von Verdauungsbeschwerden, insbesondere weichen und häufigen Stuhlgang sowie Blähungen und Bauchschmerzen belegen. Zu einer Verbesserung der entzündlichen Aktivität kommt es unter einer FODMAP- reduzierten Diät aber nicht. Daher kommt bei Patienten mit einer CED eine `FODMAP-Diät' in Betracht, wenn es das Ziel ist, Reizdarm-ähnliche Beschwerden zu bessern“, erklärt Prof. Martin Storr, Gastroenterologe am Internistenzentrum im MVZ Gauting-Starnberg.