Durchfall vorbeugen – 10 Tipps für Alltag und im Urlaub

Magen-Darm-Störungen
Eine Frau sitzt auf der Toilette und hat Durchfall
Akuter Durchfall trifft einen häufig dann, wenn man ihn am wenigstens gebrauchen kann, nämlich auf Reisen: Etwa 20 - 50 % aller Reisenden leiden darunter. Spezielle Ernährungs- und Hygieneregeln können dazu beitragen, akuten Durchfall zu vermeiden – und das nicht nur im Urlaub. 

Wir haben für Sie 10 wichtige Tipps zusammengestellt. 

  1. Hände waschen und zwar gründlich 30 Sekunden mit Seife: nach jedem Toilettengang und vor jedem Essen. Fingerzwischenräume und Fingerspitzen nicht vergessen. Da nasse Hände viel mehr Keime übertragen können als trockene, ist auch das gründliche Abtrocknen – am besten mit einem Papiertuch – wichtig. 
     
  2. Frisches Obst und Gemüse waschen und schälen: denn auf der Oberfläche befinden sich Keime und Pestizide. Erhitzen Sie gefrorene Beeren, um möglicherweise enthaltene Krankheitserreger abzutöten.
     
  3. Leicht verderbliche Lebensmittel gehören in den Kühlschrank. Salmonellen können sich z. B. über 10 C° vermehren. Leicht verderbliche Nahrungsmittel wie Fisch, Fleisch und Wurstwaren sind in den kältesten Bereichen am besten aufgehoben. 
     
  4. Geflügel vor dem Erhitzen nicht abwaschen, wie es früher oft empfohlen wurde. Es kann Salmonellen oder Campylobacter enthalten, die beim Waschen auf Oberflächen, Küchengeräte oder Hände übertragen werden können. Die Keime werden beim Erhitzen abgetötet, daher ist Durchgaren wichtig. 
     
  5. Rohes Fleisch grundsätzlich mindestens 10 Minuten gut durcherhitzen: denn es kann durch Bakterien, Viren oder Parasiten verunreinigt sein. Kurzes Anbraten reicht nicht aus, um z. B. Salmonellen abzutöten. 
     
  6. Austern und Muscheln nicht roh verzehren. Beim Verzehr können gefährliche Viren, wie bspw. Noro- oder Rotaviren übertragen werden, die heftige Magen-Darm-Erkrankungen auslösen können.  
     
  7. Küchentücher, Spüllappen und -bürsten regelmäßig wechseln. Bei starker Verschmutzung täglich oder sogar direkt nach Zubereitung von Fleisch. Waschen Sie Küchenlappen und -tücher bei mindestens 60 C°.
     
  8. Zerkratzte Schneidebretter regelmäßig austauschen. Holzbretter sind aufgrund der enthaltenen Gerbsäuren (antibakteriell) weniger anfällig für Bakterien als Kunststoffbretter. Bürsten Sie die Bretter zur Reinigung in Richtung der Maserung mit Essig ab. 
     
  9. Schwer verdauliche Lebensmittel meiden. Gerade wenn Sie zu Durchfall neigen, vermeiden Sie den Verzehr von schwer verdaulichen Lebensmitteln bzw. Inhaltsstoffen, die Durchfall auslösen können.

    Dazu gehören unter anderem:
    • scharfe und stark gewürzte Speisen
    • große Mengen Fruchtzucker (Obst, Lebensmittel, Softdrinks, Saftschorlen)
    • Zuckeraustauschstoff Sorbit (zuckerfreie Getränke und Lebensmittel wie bspw. Light-Produkte und Energydrinks)
    • Milch und Milchprodukte (wenn Sie keinen Milchzucker vertragen, weil Ihnen das zur Verdauung nötige Enzym fehlt) 
    • Alkohol und koffeinhaltige Getränke
    • Unlösliche Ballaststoffe, z. B. in Getreide und Hülsenfrüchten.
      Bevorzugen Sie bei einem empfindlichen Darm leicht verdauliche Lebensmittel wie zum Beispiel Kartoffeln, Reis, Karotten oder Bananen sowie gedünstetes Gemüse.
       
  10. Auch pflanzliche Arzneimittel können bei häufigen Durchfällen zum Einsatz kommen, um unsere Darmbarriere zu stabilisieren und die Verdauung zu unterstützen.

Falls es Sie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen erwischt hat, kann eine Kombination der Arzneipflanzen Myrrhe, Kamille und Kaffeekohle helfen. Sie wirkt entkrampfend, entblähend, entzündungshemmend und vermindert die Flüssigkeitsabgabe in den Darm, weiterhin werden schädliche Stoffe gebunden und ausgeschieden.

Wir wünschen Ihnen eine gesunde Verdauung und einen starken Darm.