Häufigste Ursache – ein harmloser Hefepilz

Pilzinfektionen des Darmes werden durch an sich harmlose Hefepilze hervorgerufen, in der Regel durch Candida albicans oder andere Candida-Arten. Die Hefepilze befinden sich praktisch überall in der Natur, besiedeln unsere Schleimhäute, haften auf Gegenständen und kommen in der Erde und im Wasser vor. Candida albicans ist die häufigste Candida-Art. Bereits bei der Geburt oder im frühen Säuglingsalter kommt unser Körper mit dem Pilz in Kontakt. Im Darm fühlt er sich wohl, denn dort ist es warm, feucht und es gibt ausreichend Nahrung.

Die Pilze siedeln vor allem auf der Darmschleimhaut im Dickdarm und ernähren sich bevorzugt von Zucker und Kohlenhydraten. Ein übermäßiges Wachstum wird bei gesunden Menschen durch andere Mikroorganismen und das Immunsystem verhindert. Probleme entstehen erst dann, wenn die Darmmikrobiota (Darmflora) gestört ist und die Pilze sich mangels Konkurrenz stark vermehren können.

Aber was kann zu einer starken Vermehrung der Pilze im Darm führen?

  • Die Einnahme von Antibiotika: Sie töten nicht nur die krankheitserregenden Bakterien ab, sondern schädigen auch die natürliche Darmmikrobiota (Darmflora) –> Pilze können sich ausbreiten.
  • Ernährung mit viel Zucker und Weißmehlprodukten, denn Darmpilze bevorzugen Zucker als Nahrung.
  • Einnahme der Antibabypille: Die Vaginalschleimhäute enthalten dann mehr Zucker, ähnlich wie in der Schwangerschaft.
  • Auch ein geschwächtes Immunsystem erleichtert die Ausbreitung der Pilze, es entsteht z. B.  durch
    • die Einnahme von Cortison
    • Stress
    • verschiedene Erkrankungen, wie z. B. Diabetes, Krebs, Aids
    • eine Organtransplantation

Darmpilze – Symptome & Diagnose

Eine Infektion mit Hefepilzen hat viele Gesichter: Die Symptome sind mannigfaltig und kommen auch bei zahlreichen anderen Krankheiten vor. Das erschwert die Diagnose.

Hefepilze bauen Kohlenhydrate ab. Dabei entsteht unter anderem Kohlendioxid, was zu Blähungen, Blähbauch und Schmerzen im Darmbereich führt. Außerdem werden bei dem Abbau der Kohlenhydrate Fuselalkohole gebildet, die die Leber schädigen können. Liegt eine Infektion mit Darmpilzen vor, ist die normale Nahrungsverwertung gestört.

Folgende Beschwerden können auftreten:

  • Blähungen und Bauchkrämpfe
  • Blähbauch und Völlegefühl, vor allem nach süßem Essen
  • Durchfälle und Verstopfung, oft im Wechsel
  • Heißhungerattacken
  • Juckreiz am Darmausgang
  • Müdigkeit, Leistungsabfall (das Immunsystem arbeitet im Akkord)
  • Alkohol wird nicht vertragen (das kann zu schlechten Leberwerten führen)
  • Eisen- und Zinkmangel (Pilze stören die Nährstoffaufnahme im Darm)
  • Weißer Belag auf der Zunge

Bei stark immungeschwächten Personen können sich die Pilze sogar im Körper ausbreiten und auch andere Organe befallen.

Da die Beschwerden bei vielen Verdauungskrankheiten auftreten, ist eine Infektion mit Darmpilzen nur schwer feststellbar. Zunächst werden im Gespräch mit der Therapeutin die aktuellen Beschwerden und ihr Verlauf, Details der Krankheitsgeschichte und auch die Ernährungsgewohnheiten besprochen.

Bei einem entsprechenden Verdacht wird der Therapeut dann eine Stuhluntersuchung veranlassen. Die Pilze in den Stuhlproben werden auf speziellen Nährböden vermehrt und können dann durch chemische Tests und unter dem Mikroskop genau bestimmt werden. 1 Million Pilze pro Gramm Stuhl werden bei gleichzeitigem Auftreten von Beschwerden wie Blähungen oder Durchfall als verdächtig eingestuft.

Aber: Die Ergebnisse der Stuhluntersuchungen sind nicht immer eindeutig. Denn ein negativer Befund kann einen Befall mit Hefepilzen nicht zwangsläufig ausschließen, da die Pilze nicht gleichmäßig im Stuhl verteilt sind.

Und: Im Stuhl lassen sich häufig erhöhte Hefepilzzahlen nachweisen, ohne dass die betroffenen Personen Beschwerden zeigen. Das bedeutet dann noch nicht zwangsläufig eine Infektion, denn für eine Pilzerkrankung müssen auch entsprechende Symptome vorhanden sein.

Auch Antikörperbestimmungen im Blut können bei der Diagnose zum Einsatz kommen.

Darmpilze behandeln – gewusst wie

Bei der Behandlung von Darmpilzen kommen – häufig in Kombination - verschiedene Ansätze zum Einsatz:

  • Antimykotika (Medikamente gegen Pilze)
  • Pflanzliche Arzneimittel
  • Zuckerarme Diät
  • Probiotika

Antimykotika (Medikamente gegen Pilze) wie zum Beispiel Nystatin oder Fluconazol zerstören die Zellmembran der Darmpilze, so dass sich die Pilzzellen nicht weiter entwickeln können und absterben. Dabei können Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen auftreten. Bei alleiniger Therapie ohne Ernährungsumstellung oder eine Wiederherstellung der Darmmikrobiota (Darmflora) kann es außerdem zu Rückfällen kommen.

Verschiedene Arzneipflanzen besitzen pilzhemmende Eigenschaften. Myrrhe und Kaffeekohle können zudem eine gestörte Darmbarriere stabilisieren. In der Praxis werden oft mehrere Arzneipflanzen kombiniert eingesetzt, da sie sich in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken. 

Zeitgleich zur Behandlung mit Medikamenten sollten die Betroffenen für vier bis sechs Wochen eine möglichst zuckerarme Diät einhalten, um den Pilzen die Nahrungsgrundlage zu entziehen.

  • Zuckerhaltige Lebensmittel, Weißmehlprodukte und Alkohol sind möglichst zu meiden, in den ersten vier Wochen auch süßes Obst.
  • Empfohlen wird eine vollwertige Ernährung mit viel Salat, Gemüse und Vollkornprodukten.

Ballaststoffe regen die Darmbewegung an und führen zu faserreichen Stühlen mit hohem Volumen. Dies trägt dazu bei, die Darmwände zu reinigen und von eventuell vorhandenen Pilznestern zu befreien. Außerdem wirken sich die Ballaststoffe positiv auf die Darmmikrobiota (Darmflora) aus, da sie den nützlichen Darmbakterien als Nahrung dienen.

Zur Stärkung der Darmmikrobiota (Darmflora) ist es außerdem sinnvoll, eine Probiotika-Einnahme in Betracht zu ziehen. Denn Pilze können sich nur dann unkontrolliert im Darm ausbreiten, wenn das natürliche Gleichgewicht unserer Darmbakterien gestört ist. Die Auswahl des Präparates hängt dabei von der jeweiligen Zusammensetzung der Bakterien ab, die im Stuhl des Patienten ermittelt wurde. Jedoch auch Probiotika können sich nur dann optimal ansiedeln, wenn die Darmbarriere vorab oder gleichzeitig zum Beispiel mit MYRRHINIL-INTEST® stabilisiert wird. Eine stabile Darmbarriere bietet den zugeführten Bakterien ein solides Fundament, auf dem sie sich ansiedeln können.

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