Reizdarm
Diagnose

Regelmäßig auftretende Beschwerden – die länger als drei Monate bestehen und an mindestens drei Tagen pro Monat auftreten - wie Durchfall, Verstopfung, Bauchschmerzen oder Blähungen können durch ein Reizdarmsyndrom verursacht werden. Auch eine Änderung von Stuhlhäufigkeit und Aussehen sowie eine Besserung der Beschwerden nach dem Stuhlgang weisen auf ein Reizdarmsyndrom hin. Die Lebensqualität der Betroffenen ist vermindert und sie suchen aufgrund der Beschwerden Hilfe beim Gesundheitssystem. Andere Ursachen für die Symptome konnten bisher nicht ermittelt werden.
Am Anfang der Diagnose steht ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten über seine Beschwerden, seine Krankengeschichte und seine Lebenssituation. Danach führt der Arzt eine körperliche Untersuchung durch. Es gibt kein Diagnoseverfahren, das ein Reizdarmsyndrom sicher nachweist. Die Diagnose erfolgt nach dem Ausschlussprinzip. Alle anderen Magen-Darm-Erkrankungen, die ebenfalls für die Beschwerden verantwortlich sein könnten, werden durch geeignete Verfahren ausgeschlossen. Dazu gehören Ultraschall, Blut- und Stuhluntersuchungen, eine Darmspiegelung, Tests auf Laktose oder Sorbit-Unverträglichkeit und ein Atemtest zum Ausschluss einer bakteriellen Fehlbesiedlung des Darms. Durch die Bestimmung der Pankreas-Elastase 1 im Stuhl kann außerdem festgestellt werden, ob sich hinter den Beschwerden eventuell eine gestörte Funktion der Bauchspeicheldrüse (exokrine Pankreasinsuffizienz – kurz EPI) verbirgt.
Behandlung

Die Behandlung des Reizdarm-Syndroms hat zum Ziel, die Beschwerden zu lindern. Die Therapie richtet sich nach den jeweils vorherrschenden Beschwerden und umfasst Diät, Medikamente und Psychotherapie. Im Rahmen der Diät sollen vor allem stark blähende Lebensmittel gemieden werden. Außerdem ist es sinnvoll, mehrere kleine Portionen zu verzehren statt wenige große. Zur Stressbewältigung haben sich progressive Muskelentspannung und autogenes Training bewährt. Medikamente wie krampflösende Mittel, Durchfallpräparate oder Schmerzmittel sollten nur zeitlich begrenzt zur Linderung der Beschwerden eingesetzt werden.
Zur unterstützenden Behandlung des Reizdarms eignen sich auch innerliche und äußerliche pflanzliche Anwendungen, zum Beispiel das Einreiben mit Kümmelöl bei Bauchkrämpfen. Auch Pfefferminze beruhigt den Reizdarm. Flohsamenschalen werden zur Stuhlregulierung eingesetzt, da sie im Darm eine große Menge Flüssigkeit an sich binden und so die Darmtätigkeit auf natürliche Weise fördern. Gegen Blähungen helfen Kümmel-, Fenchel- und Anispräparate oder Tees.
Verdauung sanft stabilisieren

Zur unterstützenden Behandlung von Magen-Darm-Störungen sind Kombinationsarzneimittel mit der Heilpflanze Myrrhe (in der Apotheke) hilfreich. Die unterschiedlichen, darin enthaltenen Heilpflanzen, wie beispielsweise auch Kamille und Kaffeekohle, greifen an verschiedenen Punkten im Verdauungstrakt an und verstärken sich gegenseitig in ihrer Wirkung.
Ihre Wirkung als pflanzliche „Fördermittel“ beruhen auf den entzündungs- und sekretionshemmenden, adstringierenden und absorbierenden Eigenschaften der verschiedenen Arzneipflanzen. Die Flüssigkeitsabgabe in den Darm wird vermindert, schädliche Stoffe werden gebunden und ausgeschieden. Die Mittel wirken außerdem krampflösend und entblähend. So wird auf sanfte Weise die Verdauung unterstützt und stabilisiert.
Heilpflanzen sinnvoll kombinieren – mit vereinten Pflanzenkräften