Ernährungs-Symptom-Tagebuch Reizdarm


Da Reizdarmsymptome individuell sehr unterschiedliche Ursachen und Auslöser haben, ist es für Ärzte und Therapeuten oftmals sehr schwer, allgemeingültige Ernährungsratschläge zu geben. So vertragen zum Beispiel einzelne Rohkost sehr gut und Vollkorn schlägt „voll durch“ wohingegen bei anderen Rohkost starke Probleme verursacht und Vollkorn gut vertragen wird.
Kurzum: Was ein Reizdarmpatient gut verdaut, kann dem anderen große Probleme bereiten und umgekehrt. Daher ist es für alle Patienten mit Reizdarmsyndrom (RDS) wichtig, genau zu wissen, welche Lebensmittel (in welchen Stimmungslagen) Probleme verursachen und welche gut vertragen werden. Ein hilfreiches und bewährtes Instrument, diese „symptom-auslösenden“ Speisen und Getränke zu entlarven ist ein Ernährungs-Symptom-Tagebuch.
Hier können Patienten über einem begrenzten Zeitraum, beispielsweise vier Wochen lang, alle Mahlzeiten, Getränke, Nahrungsergänzungsmittel und/oder einzelne Lebensmittel eintragen. Dazu werden Datum, Uhrzeit und Ort zusammen mit auftretenden Magen/Darm-Beschwerden dokumentiert, die beim oder nach dem Verzehr auftraten. Dies hilft insbesondere dem Arzt oder Ernährungsberater zu erkennen ob sich hinter den Beschwerden Zusammenhänge finden lassen.
Des Weiteren hilft das Tagebuch dabei, seinen Körper und seine Reaktionen besser kennenzulernen – man reflektiert die Reaktionen seines Körpers genauer, wenn man sie zusammen mit den Mahlzeiten schriftlich festhält. So wird auch achtsames Essen und Trinken gefördert und man lernt, auf die Signale aus der Körpermitte zu hören und sie richtig zu deuten. Daher ist wichtig, im Tagebuch auch die „Stimmungsgrundlage“ zu erfassen, d.h. wie fühlt man sich vor dem Essen? Geht es gut, ist man glücklich, zufrieden oder gereizt, gar gefrustet, zornig oder wütend? Die emotionale Verfassung kann sich auch auf die „emotionale Stimmung“ im Darm (über das Darmhirn, Fachbegriff: enterisches Nervensystem) auswirken und dementsprechend einen Einfluss auf die Verdauung und auf Verträglichkeit des Essens haben.
Die Vorlage zum Ausdrucken des Ernährungs-Symptom-Tagebuchs Reizdarm liegt zum kostenlosen Download hier.

Expertentipp Ernährungs-Symptom-Tagebuch
Prof. Martin Storr, Gastroenterologe aus Starnberg, rät: „Notieren Sie über einen Zeitraum von drei bis vier Wochen die entsprechenden Informationen in die dafür vorgesehenen Spalten. Das Führen eines solchen Tagebuchs wird von den Fachgesellschaften empfohlen. Nehmen Sie das ausgefüllte Ernährungs-Symptom-Tagebuch zu Ihrem nächsten Arztbesuch mit und besprechen Sie dann gemeinsam mit dem Arzt Ihre Notizen. Dies kann bei der Optimierung einer individuell-maßgeschneiderten Therapie helfen.“